„You’ve boarded already!“

Eigentlich sollte das Abenteuer erst am Dienstag auf dem Berg losgehen. Aber es kam alles anders.

Auf unserem Stopover in Muscat (in Oman) haben wir beim Check-In im Hotel unsere Pässe abgeben müssen, weil die noch kopiert werden mussten. Naiv wie ich bin habe ich dem Hotelier meinen Pass anvertraut. Das sollte auch noch nicht das eigentliche Problem sein, denn die Pässe von uns allen wurden sicher in einem Karton unter dem Tresen aufbewahrt. Den Pass habe ich am nächsten Morgen auch wieder bekommen – auch erst bei Aufforderung und nicht beim Auschecken, wie man es vielleicht erwartet hätte, aber ok. An dieser Stelle ein Dankeschön an Viktor, der als einziger an unsere Pässe gedacht hat.
Den Pass im Gepäck ging es dann zum Flughafen.

Beim Check-In wollte ich also mein Ticket vorzeigen, welches ich am Abend vorher in meinen Pass gelegt hatte, der über Nacht sicher verwahrt war. Das Ticket war allerdings nicht mehr da. Warum auch immer. Kein Problem dachte ich, nachdem ich mir am Check-In ein neues habe ausdrucken lassen.

Aber es sollte eins werden, beim Boarding. Ich war der Letzte unseres Trupps und gab der netten Dame mein Ticket und habe auf das grüne blinken beim Scanner gewartet, um passieren zu dürfen. Es blinkte rot. Ticket noch mal aufgelegt. Immer noch rot. Die Dame war verwirrt, ich war verwirrt. Computer sagt: „You’ve boarded already!“. „No I didn’t“. Oder wie der Hamburger sagen würde „Nö“.
Ich solle mich mal kurz an die Seite stellen, sie würden das klären. Und jetzt wurde es spannend. Die zwei in türkis gekleideten Damen suchen also mein Ticket bei den bereits geboardeten/abgegeben Tickets. Das war ein großes Unterfangen, schließlich war ich mittlerweile der vorletzte noch fehlende Passagier – neben einem weiteren, der parallel zu meiner Szene wild aufgerufen wurde.
Jetzt waren es also schon vier Damen, plus einen netten Herren am Computer. Die weiteren zwei Damen die hinzu stießen wurden für die Suche meines Tickets nicht mehr benötigt, es war da! Mein im Karton sicher verwahrtes Ticket war wie auf wundersame Weise dort gelandet, wo nur Tickets von eingecheckten Passagieren liegen sollten. Wow. Ich bin schon an Bord!? Der Rest meines Trupps war längst an Bord, so wie alle anderen Passagiere. Auch die wilde Suche nach dem fehlenden Passagier war erfolgreich. Er saß bereit für den Bus zum Flieger. Nur ich noch nicht.

Wie sich später heraus stellte, saß auf meinem Platz ein anderer Kollege aus dem Trupp. Normalerweise kein Problem. Aber in dem Fall war er den Stewards natürlich einige Antworten schuldig. Er stand im Verdacht such als meine Person ausgegeben zu haben. Aber auch das konnte geklärt werden. Also war mittlerweile immerhin klar, dass noch ein Platz für mich frei ist. Ich und der Wartende durften also nun auch zum Flieger und einsteigen.

Die Blicke der übrigen Passagiere hat Bände gesprochen: Ich war der Grund für die Verzögerung des Starts. Aber das war mir egal, mir brannten zwei Fragen auf der Seele:
1. Wieso kommt jemand ohne Pass, lediglich mit Boarding Pass, bis zum Gate?
2. Und wo war diese Person jetzt? Im Flieger jedenfalls nicht, sonst hätte es einen Sitzplatz zu wenig gegeben.

Mit dieser offenen Frage endet mein erstes kleines Abenteuer. Ich bin mir sicher, dass es für irgendwen irgendwelche Konsequenzen haben wird.
Aber der Flieger sehr gerade zur Landung an in Kathmandu und stürze mich in die Vorgeschichte meines Abenteuers: Zwei Tage Kathmandu.

(Beitrag stammt von gestern aus dem Flieger. Allerdings wegen mangelndem Internet erst heute gepostet.)

1 thought on “„You’ve boarded already!“

Freuen uns, dass wir dich auf dieser Website einwenig begleiten können. Komme gesund und mit vielen neuen Eindrücken nach Deutschland zurück. In Gedanken sind wir bei dir
Gruß von Uwe und Birgit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*