Bhimtang über Larkya-La Pass (5106 m)

Die Nacht war kurz. Für mich fing sie kurz vor 0 Uhr an und war um 4 Uhr zu Ende. Schlafen war für mich hier oben unmöglich. Ich kann nicht sagen warum, es ging einfach nicht. Nach der kurzen Nacht, ein kurzes frühes Frühstück und dann ging es los über den Larkya-La Pass.

Als Höhepunkt hatten wir in der ersten halben Stunde einen traumhaften Sonnenaufgang. Aber danach ging es fünf Stunden, auf einer Strecke von 6 km, 900 Höhenmeter den Berg rauf. Der Schnee hat es nicht einfacher gemacht. Und immer wenn zurück geblickt habe, konnte ich nicht glauben, dass wir bereits so viel gelaufen sind.

Der Aufstieg wurde mit zunehmender Höhe immer härter. Die letzten Meter waren dann noch mal sehr zäh und anstrengend. Die dünne Luft macht einem hier am meisten zu schaffen. Wenn du dir einmal den Schnürsenkel zumachst und dann kurz schneller gehst um wieder Anschluss an die Gruppe zu finden, bist du am Ende. Ich glaube ich bin zwischendurch vielleicht einen halben Schritt pro Sekunden gelaufen bei vielleicht 2 km/h. Und auch bei der Geschwindigkeit war ich am Schnaufen. Auf den letzten 100 m mussten wir alle noch mal ordentlich beißen, um den Aufstieg zu meistern. Und dann waren wir auf dem Ziel unserer Reise: Dem Larkya-La Pass auf 5106 m Höhe. Der Wind war eisig, aber das war egal. Wir lagen uns alle in den Armen, nicht nur, weil wir es geschafft hatten, sondern auch, weil wir wussten, dass es nun nur noch bergab gehen wird – schlappe 1.700 Höhenmeter auf 9 km Strecke.

Die ersten eineinhalb Stunden ging es steil bergab auf total verschneitem Weg. Der Abstieg war wirklich lang und zäh. Deswegen sind wir für diese Nacht auch gleich beim ersten Dorf nach dem Pass geblieben. Hier war es uns auch erstmals wieder möglich mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen, denn es gab tatsächlich Wifi! Und sogar so stabil, dass es möglich war übers Internet nach Deutschland zu Voipen.

Wie ich dann mitbekommen habe, war diese Kontaktaufnahme auch längst erwartet. Aber ich kann nur noch mal wiederholen: „Das ist Himalaja!“. Kein Strandurlaub auf Malle. Es gibt zwar Gegenden, in denen nahezu auf dem gesamten Trek Internet verfügbar ist, aber nicht auf dem (noch) wunderschön idyllischen Manaslu Trek – und das ist gut so.

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