Und dann ging sie los unsere Tour. Die erste Etappe hat uns nach Machha Kola geführt. Sie startete gleich mit einer Umleitung. Den Grund für die Umleitung sollten wir später sehen.
Der Umweg führte über viele Stufen. Viel zu viele. Um genau zu sein 1.288 in etwas mehr als einer Stunde. Nicht durchgehend, aber mit maximal 2-300 m ebener Fläche zwischendrin.
Diese Flächen waren zumeist brachliegende Reisfelder. Von einem aus, war der Grund für die Umleitung auf der anderen Seite des Flusses sichtbar, das Erdbeben hatte den eigentlichen Weg komplett verschüttet.
Aber zurück zu den Stufen. Bei mindestens 45° C in der Sonne ist der eine oder andere unserer Truppe bereits hier an seine Grenzen gestoßen. Also wurden die Rucksäcke so umgepackt, dass die erste Etappe für jeden machbar wurde.
Meine persönliche Grenze habe ich bei den den Hängebrücken überwinden müssen. Heute waren schon Brücken über 2-300 m lange Schluchten dabei, die nochmal 30-40 m tief waren. Wobei die gefühlte tiefe eher 50-60 m war. Und auch was sich unter der Brücke befand machte es nicht einfacher. Nicht etwa ein Fluß mit seichtem Gewässer, sondern Gebirgsflüsse die durch felsiges Flussbett liefen.
Mindestens genauso schön waren die „Handläufe“. Diese bestanden aus einem dicken Stahlseil das durch den seitlichen Maschendrahtzaun geflochten wurde.
Teilweise waren die Hängebrücken wenigstens noch zur Seite vertaut, so dass das seitliche Schwanken weitgehend verhindert wurde. Meistens hingen sie aber eher schief in der Gegend und wackelten wie sau.
Aber mittig und mit genügend Abstand nach von vorne konnte ich mich überwinden.
Das letzte Stück der Etappe führte uns durch ein, im Sommer zum großen Teil ausgetrocknetes Flussbett.
Hier war noch mal so eine kleine „Nomadenhütte“ wo die Touries wie gewohnt ihre Cola kaufen können. Und anscheinend auch Getränke aus Dosen. Die Überreste davon waren schön am Ausgang der Hütte in Marschrichtung verstreut zu sehen. Ob es die Touries selbst waren oder die Betreiber der Hütte, keine Ahnung. Ich habe unsere Nepalis darauf angesprochen, die das ebenfalls sehr bedauerten. Nach einer groben Ansprache unseres Guides an die Betreiberin, wirkte diese, mit Blick auf den Müll, zwar sehe verschämt, aber dabei beließ sie es dann auch (vorerst?).
Müll ist in Nepal ein großen Problem. Das Wasser für die Touries kommt immer aus Plastikflaschen. Die Wasserflaschen werden selbst ganz oben auf über 5.000 m in den Lodges noch angeboten.
Die Flaschen in einen Mülleimer zu werfen, ist lediglich Balsam für’s eigene Gewissen. Im besten Fall verbrennen die Nepalis den Müll vor Ort. Im Regelfall landet der Plastikmüll in der nächsten Felsspalte oder im Gewässer.
NACHTRAG: Es soll wohl Ende der Saison Säuberungsaktionen geben.
Das Traurige daran ist, dass die Plastikflaschen mit Wasser nur für die Touries hier hoch geschleppt werden. Denn die Nepalis trinken das Wasser direkt aus dem Fluss. Nur „Nicht-Nepalis“ müssen vorher die Keime mit Chemie abtöten.
Ich für meinen Teil habe mich für letztere Variante entschieden, auch wenn hier mehr Vorausschau notwendig ist. Ganz nach dem Dalei Lama: „Nimm nur Erinnerungen mit, hinterlasse nicht außer Fußspuren“.